Vorschau: Das Programm im Überblick
Bern begrüsst in loser Folge Persönlichkeiten von internationaler Ausstrahlung. Welche Themen und Ideen beeinflussen das Denken unserer Zeit?
27. Januar 2025, 18.30 Uhr
«Bedrohliche Zukunft, dunkle Vergangenheit? - Zeitkrise Europas»
Moderne Gesellschaften können sich nur dynamisch stabilisieren, das heißt, sie müssen unablässig wachsen, beschleunigen und innovieren, um ihre Institutionen zu erhalten und ihre soziale Struktur zu reproduzieren. Charakteristisch für die Moderne war über zwei Jahrhunderte hinweg die Vorstellung und die Erfahrung, dass diese Dynamik mit einer Verbesserung der Lebensverhältnisse einhergeht. Heute ist jene Überzeugung erloschen: Die Zukunftsbilder sind keine Verheißungen mehr, sondern Abgründe: Klimakatastrophe, Krieg, Seuchen, ökonomische Zusammenbrüche formen einen nahezu geschlossenen dunklen Zukunftshorizont. Und es fällt Europa und der ‚westlichen Moderne‘ derzeit schwer, eine Resonanzbeziehung zur Geschichte zu finden, die auch der gegenwärtigen Gesellschaft neue Energie zu spenden vermöchte: Es droht der individuelle und kollektive Burnout. Wie können wir unter diesen Bedingungen ein resonantes gesellschaftliches Welt- und Zeitverhältnis entwerfen?
Hartmut Rosa, geboren 1965, ist einer der bedeutendsten Soziologen unserer Zeit. Er ist Professor an der Friedrich-Schiller-Universität Jena sowie Direktor des Max-Weber-Kollegs in Erfurt. Für seine Arbeiten erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, u. a. den Tractatus- Preis, den Erich-Fromm-Preis, den Paul Watzlawick Ehrenring und den Gottfried Wilhelm Leibnitz-Preis 2023. . Zu seinen Veröffentlichungen zählen: Resonanz. Eine Soziologie der Weltbeziehung, Berlin 2016; Beschleunigung. Die Veränderung der Zeitstrukturen in der Moderne, Frankfurt 2005.
Moderation: Olivia Röllin
Musikalisch wird der Abend umrahmt von ANDREAS SCHAERER – SEINE STIMME IST SEIN INSTRUMENT:
Andreas singt, respektive macht Musik nur mit seiner Stimme. Oft singt er in einer imaginären Sprache – weil es ihm nur um den Klang geht. Schon als Kind war sein liebstes Spielzeug die Stimme. «Andere hatten vielleicht ein Rennauto. Ich habe Geräusche gemacht.» Die Presse schreibt über Andreas Schaerer in Superlativen: Ein «Stimmwunder», «Shooting Star des Jazz», ein «Virtuose» seiner Kunst. Begeben wir uns also staunend auf eine Entdeckungsreise in das Land der Klänge. Mit der Stimme von Andreas Schaerer. Nur dieser einen Stimme!
Telefonischer Vorverkauf:
0900 320 320 (Hotline von Ticketpark, CHF 1.00/min). Freie Platzwahl.